Blumentöpfe selbst gemacht – oder Geschenke aus dem gelben Sack. Weihnachtsbasteln mit Präsenten aus der Mülltonne.
Wer hat jemals behauptet, daß Blumen unbedingt in Blumentöpfe müssen? Es gibt viele andere Möglichkeiten und die billigste davon wirft man normalerweise weg. Es sind einfache Konservendosen, die normalerweise im gelben Sack landen.
Zunächst eine Erklärung; Blumentöpfe aus Ton oder Plastik sind normalerweise konisch geformt. Also unten schmaler als oben. Das hat zwei Vorteile.
Der erste Vorteil ist, daß man mit einem konischen Behälter leichter umtopfen kann. Der Wurzelballen rutscht dann leichter aus dem alten Topf. Das ist jedoch ein Vorgang der selten stattfindet und für die Pflanze selbst unwichtig ist.
Der zweite Vorteil ist, daß leere Töpfe ineinander stapelbar sind. Aber auch das interessiert uns nicht sonderlich, denn wir sind keine Gärtnerei, die keinen Platz für zigtausend Töpfe verschwenden kann. Das sind also Vorzüge, die man gerne auch unter den Tisch fallen lassen kann, wenn man schnell neue Pflanzenbettchen braucht.
Nun kauft man sich manchmal Sämereien für Wohnung oder Balkon, ohne zu wissen wohin man sie eigentlich hinpflanzt. Dann hat man nach der Keimung plötzlich 20 Pflanzen, die jede einen eigenen Topf braucht. Ganz normale Konservenbüchsen schaffen da Abhilfe.
Diese sind lebensmittelecht beschichtet und rosten innen nicht. Das tun sie zwar außen, aber erst nach monatelangem Gebrauch als Blumentopf. Als Übergangslösung, bis die Pflanze ohnehin wieder umgetopft werden muß ist es aber eine gute Sache.
Hier also die Anleitung. Zuerst wird eine Konservenbüchse ausgewaschen und fünf Minuten in Wasser gelegt. Das Etikett löst sich dann fast von alleine. Danach nimmt man einen Büchsenöffner und sticht damit ein paar Löcher in die Unterseite. So kann überflüssiges Wasser ablaufen und die Wurzeln faulen nicht. Wenn man nun die Büchse mit Erde befüllt, wäre der neue Topf schon einsatzbereit. Einen Untersetzer nicht vergessen, auch um mögliche Rostflecken zu vermeiden.
Es geht aber noch hübscher. Mit ein bißchen Selbstklebefolie wird wird das Bastelwerk schon fast ein Hingucker. Wenn man die Löcher unten wegläßt, kann man so eine Dose sogar als dekorativen Übertopf benutzen. Denn handelsübliche Büchsen sind genormt und passen je nach Auswahl perfekt ineinander. In der Extremversion kann man sich auch selbst dekorative Designs ausdrucken um die Blechbüchsen zu bekleben. Garniert mit einem Pflanzensamen ist das der perfekte Bausatz als Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk. Fast absolut kostenlos und mit Liebe gemacht! ;-))
Was macht man aber nun, wenn die Pflanze zu groß geworden ist und man wieder umtopfen muß? Die Wurzeln stemmen sich ja nun gegen die Rillen der Dose und der Ballen sitzt deshalb fest. Ganz einfach: Man nimmt wieder einen Dosenöffner und schneidet die Unterseite raus. Dann kann man den gesamten Ballen von unten herausdrücken.
Bei Dosen mit Patentverschluß bleibt an der Oberseite noch ein störender Rand mit Überstand. Aber auch den kann man mit dem Dosenöffner mit Radmechanismus leicht entfernen. Nun können die Dosenreste wieder in den gelben Sack, nachdem sie vorher noch wichtige gärtnerische Aufgaben übernommen haben.
Es muß also nicht teuer sein, nette Präsente selbst herzustellen und ein bißchen Freude zu verbreiten- entweder als Geschenk für andere oder einfach für sich selbst.