Die Eibe ist ein Ausbrecher. Was man mit ihr anstellen kann, ist mit anderen Vertretern ihrer Art undenkbar. Entscheiden Sie selbst!
Unter den vermeintlichen Nadelbäumen sticht die Eibe besonders hervor, denn sie verhält sich vollkommen anders!
Die Eibe wird auch Taxus genannt und zu den kiefernartigen Koniferen gezählt. Sie hat aber aufgrund ihrer Eigenschaften damit überhaupt nichts zu tun. Im Gegensatz zu allen anderen Nadelgewächsen besitzt sie kein Harz. Sie kann bis auf einen kleinen Stumpf zurückgeschnitten werden und treibt trotzdem wieder neu aus. Das ist mit einer Tanne oder Konifere völlig undenkbar!
Darüber hinaus sind ihre Äste das perfekte Grün für Weinachtsgestecke, denn die Eibe nadelt überhaupt nicht, noch harzen die Schnittflächen. Abgeschnittene Zweige bleiben ohne jegliche Wasserversorgung über Monate grün und fangen erst an ihre Nadeln zu verlieren, wenn sie absolut knochentrocken sind. Vorher sind sie extrem weich und biegsam. Tatsächlich lassen sich aus den Zweigen sogar Stecklinge machen- das ist bei jedem anderen Nadelbaum unmöglich!
Die roten Beeren, die die Eibe produziert, tun ein Übriges, um berechtigte Zweifel an ihrer botanischen Einordnung geltend zu machen. Diese Kategorisierung wollen wir nicht ändern- doch die ungewöhnlichen Eigenschaften der Eibe zeigen deutlich, dass sie eigentlich ein Laubbaum mit nadelartigen Blättern ist!
Weitere Unterschiede zu Nadelbäumen lassen sich vergleichen, wie zum Beispiel die Rindenstruktur oder ihre mehrstämmige Wuchsform. Doch damit jetzt genug.
Als Heckenpflanze ist die Eibe aufgrund ihrer Schnittverträglichkeit das perfekte Gewächs, denn man kann aus ihr jede erdenkliche Form schneiden. Deshalb kann sie ebenfalls als Solitärpflanze zu einem echten Schmuckstück werden. Ob als Kegel, Kubus, Zylinder, Schraube oder sonstwas… machbar ist alles. Zudem ist sie sehr anspruchslos und wächst relativ langsam. Dies jedoch ohne weiteres Zutun.
Insgesamt ist die Eibe also eine Empfehlung wert, sie hat aber auch einen Nachteil. Der versteckte Haken ist, dass sie bereits am Ende des Winters beginnt massenhaft Pollen zu produzieren. Sollten sie mal eine gelbe Rauchwolke aus einem Wohngebiet kommen sehen ist die Ursache wahrscheinlich kein Chemieunfall, sondern eine Eibenkolonie nach einem stärkeren Windstoß. Sehr erstaunlich- so eine Natur ;-))))
Gartentipp:
Trotz aller Vorzüge gibt es noch ein Manko. Die Eibe ist bis auf das Fruchtfleisch der Beeren hoch giftig. Das Fruchtfleisch jedoch schmeckt himmlisch!